Das Haus

Das denkmalgeschützte Haus Seiffener Weg 10 ist ein typisches, kleines Wohnstallhaus des oberen Ergebirges. Inmitten von Wiesen und oberhalb eines kleinen Bachlaufes gelegen, halb in den Hang gebaut und von einem großen Dach bekrönt, fügt es sich in die Landschaft des Seiffener Spielzeugwinkels.
Das Haus wurde um 1800 errichtet und ist weitestgehend in seiner ursprünglichen Anlage und Aufteilung erhalten geblieben. Es ist ein Zeugnis der sozialen und baulichen Bedingungen im oberen Erzgebirge und ein typisches “Arzgebirgshaisl”.

Die Geschichte des Hauses lässt sich bis in das Jahr 1811 zurückverfolgen,als es das erste Mal im als Besitz des Johann Christian Zimmermann erwähnt wird. Es ist anzunehmen, dass er das Haus nicht selbst errichtet, sondern lediglich erworben hat. Aus seinem Nachlass geht hervor, dass er umfangreiche Besitzungen im Niederseiffenbacher Tal zusammenkaufte. Nach mehreren Besitzwechseln gelangte das Haus in den Besitz der Familie Haustein, die es über mehrere Generationen bewohnte. Dokumentiert ist, dass der letzte Besitzer aus der Familie Haustein ein Schneider und Spielzeugmacher war, der in sehr ärmlichen Verhältnissen lebte. Aus den Bauunterlagen geht hervor, dass sich seine Witwe nicht einmal die erforderlichen Gebühren bei der Bauaufsichtsbehörde leisten konnte, um eine nachträgliche Genehmigung für die Errichtung des Aborterkers zu erhalten. Diese wirtschaftlichen Umstände vom Zeitpunkt der Erbauung bis in die 1920er-Jahre sind typisch im sozialen Millieu kleiner Handwerker und der erzgebirgischen Hausindustrie, für die die eingeschossigen Wohnstallhäuser prägend waren. Die Erwerbsmöglichkeiten reichten gerade so aus, um nicht verhungern zu müssen. Zusätzlich betrieb man eine kleine Landwirtschaft, die im Stallteil des Hauses auch die Haltung einer einzelnen Ziege umfasste. So sind auch die Häuser aufs äußerste reduziert und funktional begründet. Erst 1955 wurde das Haus von der Witwe Haustein verkauft. Die nachfolgende Nutzung als reines Ferienhaus erklärt den sehr ursprünglichen Erhaltungszustand des Gebäudes, da man baulich kaum etwas veränderte.

Introducing Block Patterns

Pre-built collections of blocks.

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